Pimp my Hosentaschenknipse – Filter an einer Kompaktkamera

Pimp my Hosentaschenknipse – Filter an einer Kompaktkamera

Kompaktkameras eignen sich nur für Schnappschüsse? Falsch gedacht. So man einen manuellen Modus an seiner Hosentaschenkamera hat, kann man durchaus ambitionierte Bilder damit schießen. Ich habe 15 Jahre nahezu ausschließlich mit Kompaktkameras fotografiert und dabei auch gewisse Basteleien ausprobiert. Highlight war sicher, als ich bei meinem Opa in der Kameratasche mal einen Polfilter gefunden habe. Nun wollte der partout nicht an meine damalige Panasonic LZ5 passen, also habe ich mir im Baumarkt ein Kunststoffrohr besorgt, dieses über das Objektiv gestülpt und an dem Rohr den Polfilter befestigt. Sah abenteuerlich aus, hat aber halbwegs funktioniert. 😀

Heutzutage funktioniert das alles etwas smarter und das soll auch das Thema dieses Beitrags sein. Wie kriege ich einen Schraubfilter an eine Kamera ohne Objektivgewinde? „Wozu“, werdet ihr euch nun fragen, denn jeder ambitionierte Fotograf wird ja ein entsprechendes Kamera-Set mit Gewinde zuhause haben. Hervorragend, dann habt ihr ja schon mal die Filter. 😉 Auch heutzutage und auch für fortgeschrittene Knipser kann eine Kompakte noch sinnvoll sein. Für mich ist sie beim Fußball sogar meine Hauptkamera, da ich meine große Kamera dank mannigfaltig schlecht gelauntem Ordnungspersonal schon mehr als ein Mal mit schlechtem Gefühl am Eingang zurücklassen musste. Auch hat nicht jeder Bock, immer den ganzen, kiloschweren Fotorucksack mitzuschleppen. Genau in solchen Momenten glänzt eine (gute) Kompaktkamera, frei nach dem Motto ‚die beste Kamera ist die, die man dabei hat‘. Meine Kompaktkamera hört auf den Namen Sony RX100 III, war gebraucht sehr günstig und begleitet mich seit September 2019.

Nun habe ich mir nach dem Kauf die Frage gestellt, wie ich die Kamera in Verbindung mit einem Polfilter oder ND-Filter nutzen könnte und bin bei Amazon bei einem selbstklebenden Filteradapter gelandet. Die Dinger gibt’s dort für alle möglichen Filtergrößen (gängiger- und sinnvollerweise eher für Filter mit Durchmesser in den 50ern), aber es störte mich, dass der Adapter dann auf dem Objektiv verbleibt, auch wenn ich den Filter nicht benötige. Eine bessere Lösung, die allerdings auch direkt das Dreifache kostet, ist der Adapter von Carry Speed, der ist nämlich magnetisch und wird von einem hauchdünnen, aufzuklebenden Gegenstück auf dem Objektiv gehalten. Hier seht ihr meine RX100 mit dem aufgeklebten Objektivstück:

Bei den billigen Lösungen hätte ich jetzt den Adapter ständig vorne dran kleben. Das wäre zwar die festere Lösung, aber die Kamera würde nicht mehr in die Hosentasche passen. Aber auch mit diesem Magneten müsst ihr euch keine Sorgen um eure teuren Filter machen, der Magnet hält selbst mit dem Cokin-System (siehe unten :D) bombenfest.

Ich schraube also meine 55mm-Filter einfach auf den Aufsatz und stecke das dann auf die Kamera. Vignettierungen, Schatten, whatever sind auch bei maximalem Weitwinkel nicht feststellbar. Falls ihr doch etwas seht, einfach ganz leicht reinzoomen, dann sollten keine Schatten mehr auftauchen.

Sony RX100M3 mit Filteradapter von Carry Speed & aufgeschraubtem 55mm-Polfilter

Im Lieferumfang sind übrigens zwei Magnetringe enthalten, so kann man das System schnell zwischen zwei Kameras wechseln. Eine Tasche mit Gürtelclip ist auch dabei. Für Adapter + aufgeschraubtem Filter ist die aber etwas knapp bemessen.

Und weil das so gut funktioniert hat, wollte ich das Ganze auf die Spitze treiben, indem ich mit passendem Adapter ein Cokin-Steckfilterset davor gesetzt habe. Nun kann ich sogar Verlaufsfilter nutzen. Ok, sieht schon einigermaßen bescheuert aus, aber es funktioniert. Ein Bekannter fühlte sich hieran erinnert. 😀

…und mit Cokin-System. Schaut aus wie ein Dacia Logan-Stufenheck. 🙂

Ihr habt noch mehr Kamera-Basteleien zu bieten? Ab in die Kommentare damit!

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