Slowazwei – Die Glocke von Bratislava

Slowazwei – Die Glocke von Bratislava

Der Wecker klingelte also um 6 Uhr und wir machten uns freudestrahlend auf den Weg zur Most Apollo. Diese ist eine weitere Brücke über die Donau und sieht besonders in der blauen Stunde, bzw. im Sonnenaufgang gut aus.

Direkt als wir aus dem Hotel kamen, sahen wir das Elend. Nebel! Und wir wollen ja ans Wasser… das wird bestimmt spitze! Warum wir nicht die Wettervorhersage gecheckt haben, wissen wir übrigens selber nicht. Aber es hätte ja auch nichts besser gemacht. Also fuhren wir die rund 20 Minuten zum Fotospot – irgendwas würde uns da schon einfallen. Am Wasser war der Nebel so dicht, dass wir Mühe hatten, den richtigen Weg zu finden. Die Ecke liegt weit entfernt von irgendwelchen Wohngebieten und dient ausschließlich als Freizeitgegend. Demzufolge spärlich ist dort nachts die Beleuchtung. Netterweise hält der Polizeisportverein genügend Parkplätze beriet und nach fünfminütigem Marsch standen wir am Donauufer und sahen… nichts!

Most Apollo im Nebel | Fuji X-T4 & Fujinon 16-80 f4 | 5s. | f6.4 | ISO 100 | 24mm KB

Das Ergebnis spricht dann für sich, obwohl ich das Bild im Nachhinein gar nicht mal so schlecht finde. Vor Ort jedenfalls waren wir maximal genervt. Wir fuhren noch zur Alten Brücke, die für den Autoverkehr gesperrt ist, um zu versuchen, direkt auf der Brücke etwas zu machen. Allerdings wollte man für den Parkplatz an der Brücke Geld haben und das war es uns dann doch nicht wert. So fuhren wir erstmal ziellos durch die Stadt, „genossen“ den nun einsetzenden Berufsverkehr und versuchten dann, irgendwo über den Nebel zu kommen. Von der Recherche wusste ich, dass es auf einem Berg im Norden der Stadt einen Fernsehturm gibt, also fuhren wir dort hin. Der Plan an sich ging auf, denn der Fernsehturm Bratislava liegt satte 300 Meter höher als die Donau. Strahlender Sonnenschein und ein wolkenfreier Himmel begrüßten uns, allerdings begrüßte uns auch eine Schranke, die die weitere Fahrt wirkungsvoll zu unterbinden wusste. Und alles war extrem dicht bewaldet und es wollte sich keine Lichtung auftun, durch die man einen Blick auf die Stadt hätte erhaschen können. Der Turm selbst war keine Alternative, denn dieser ist zwar prinzipiell über ein Restaurant zugänglich, dieses hatte so früh am Morgen aber natürlich noch geschlossen.

Unser Hotel hatte zumindest Humor…

So fuhren wir in unsere Unterkunft zurück, die übrigens Hotel Prim hieß. Wir hofften die ganze Zeit, dass Putin keine Leseschwäche hat und es nicht versehentlich annektieren lässt. Auch hofften wir, dass die zweite Nacht nicht so schlimm würde, wie die erste, für diese Hoffnung gab es jedoch keinerlei Anlass. Mittlerweile stellten wir nämlich fest, dass die „Betten“ nicht ohne Grund so unbequem waren. Kennt ihr noch diese Eckbänke, die man in den 90ern gern in den Küchen stehen hatte? Also nicht Gelsenkirchener Barock von Omma, sondern diese Buche-Dinger, die gern mit wilden Mustern bestofft (gibt’s das Wort? Jetzt schon!) waren. So ungefähr muss man sich unsere Betten im Hotel Edgar Prib vorstellen. Ein Genuss…

Nach dem Frühstück machten wir uns freudestrahlend und voll motiviert wieder auf den Weg in die Stadt. „hilft ja nix“ und „boah, hab ich Bock…“ zeugten von unserer Vorfreude. Diesmal ließen wir das Auto stehen und nahmen die Tram, die praktischerweise direkt am Hotel ihre Station hatte. Unsere erste Station war der Kuchajda, ein See im Stadtteil Nové Mesto (Neustadt). Eigentlich waren wir hier nur wegen des nahe gelegenen Stadions Pasienky. Das Pasienky war die traditionelle Heimstätte des FK Inter Bratislava, der seine größte Zeit in den 90ern und Anfang der 2000er hatte und zu der Zeit einigermaßen regelmäßig europäisch spielte. Auch in den 70ern konnte Inter in der damaligen tschechoslowakischen Liga einige Male auf sich aufmerksam machen. 2009 wurde Inter einigermaßen überraschend aufgelöst, woraufhin einige Fanclubs den Verein neu gründeten und in der fünften Liga einen Neuanfang wagten. Heute ist Inter drittklassig, spielt aber seit 2009 nicht mehr im Pasienky, sondern in wechselnden Stadion im Stadtgebiet.

See Kuchajda

Inter war der traditionelle Rivale des SK Slovan Bratislava, der direkt gegenüber im Stadion Tehelné pole spielt(e). Zu allem Überfluss wurde Inter nicht nur 2009 aufgelöst, sondern man musste auch noch mit ansehen, wie der Rivale Slovan vom zwischenzeitlich stark renovierungsbedürftigen Tehelné pole ins benachbarte Pasienky umzog und sogleich mal einen Slovan-Schriftzug auf den Sitzschalen anbrachte.

Flutlichtmast @ Pasienky & moderne Wohnhäuser | Fuji X-T4 & Fujinon 55-200 f 3.5-4.8 | 1/320s. | f5.6 | ISO 160 | 114mm KB

Auch die Nationalmannschaft spielte fortan im Pasienky, wirklich angenommen wurde das Stadion jedoch weder von den Slovan-Fans, noch von den Zuschauern der ‚Sokoli‘. Nur selten verloren sich mal mehr als 10.000 Zuschauer in das Rund, das heute noch offiziell 11.500 Zuschauer passen. Ich glaube, viel größer war es auch nie, die mächtigen Flutlichtmasten mit dem auffälligen Werbeschriftzug könnten allerdings locker an einem 60.000er-Ground stehen.

Stadion Pasienky | Fuji X-T4 & Fujinon 23mm 1.4 | 1/500s. | f4 | ISO 80 | 35mm KB

Wir verkrümelten uns derweil auf das Parkdeck des nahe gelegenen Einkaufszentrums, um von dort oben eine bessere Sicht auf das Rund zu gewinnen. Welcher Blödmann hat denn bitte dieses Zirkuszelt in den Weg gestellt? An dem Parkdeck und der dort herumstehenden Autos merkte man übrigens ganz gut, dass in Bratislava ordentlich Kohle sitzt. Überhaupt ist die Slowakei diesbezüglich ein ziemlich kontrastreiches Land. Während die Kaufkraft der Einwohner Bratislavas im Vergleich 2015 unter den Top 10-Regionen Europas lag (Platz 6, Kaufkraft 193% – EU-Durchschnitt = 100), liegt die Region Východné Slovensko (Ostslowakei) gerade mal bei 55% des EU-Durchschnitts. Die gesamte Slowakei ist übrigens das drittärmste Land der EU, vor Griechenland und Schlusslicht Bulgarien. Muss ich eigentlich extra betonen, dass es selbst dieses Land schafft, überall in jeder hintersten Ecke volles LTE zu gewährleisten und selbst die kleinsten Autobahnparkplätze mit free Wi-Fi ausstattet? Der Harz, die Eifel und das Sauerland weinen gerade leise vor sich hin…

Stadion Pasienky vom Parkdeck | Fuji X-T4 & Fujinon 23mm 1.4 | 1/1000s. | f4 | ISO 160 | 35mm KB

Nun ging es für uns ins Stadtzentrum. Zuerst setzten wir uns auf eine Bank und beobachteten das Treiben neben uns. In ganz Bratislava stehen Statuen herum, die von Instagram-Touris als Selfie-Motiv genutzt werden können. Einen tieferen Sinn haben diese Dinger offenbar nicht, wurden aber von der Meute selig beknipst. Neben uns lehnte ein Soldat aus der Napoleon-Zeit und die Leute standen Schlange für ein Foto mit dem Typen, der von den Einheimischen Hubert genannt wird. Warum? Keine Ahnung. Dieses Treiben erheiterte nicht nur uns mächtig, sondern auch einen zufällig anwesenden Franzosen, mit dem wir ins Gespräch kamen und aufgrund des Trubels neben uns sehr viel Spaß hatten.

Slowakisches Nationaltheater | Fuji X-T4 Fujinon 23mm 1.4 | 1/8000s. | f1.4 | ISO 160 | 35mm KB

Da wir nun schon auf dem Hauptplatz waren, konnten wir auch direkt das historische Rathaus fotografieren. Gar nicht so einfach, einen Moment abzupassen, wo nicht 100 Leute durch’s Bild laufen. Lustigerweise fand meine Idee, den Kanaldeckel als Vordergrund zu nutzen, direkt einige begeisterte Nachahmer.

Altes Rathaus Bratislava | Fuji X-T4 & Fujinon 10-24 f4 | 1/950s. | f4 | ISO 160 | 15mm KB

Weiter ging es zum Michaelertor, die vielleicht berühmteste Sehenswürdigkeit Bratislavas und das letzte noch erhaltene Stadttor, das sich bis ins späte 13. Jahrhundert zurückverfolgen lässt.

Martinsdom Bratislava | Fuji X-T4 & Fujinon 55-200 f 3.5-4.8 | 1/2000s. | f3.9 | ISO 160 | 135mm KB

Blöderweise…wurde es gerade renoviert und wir wussten erst gar nicht, durch was wir da durch liefen. Es stand auch nirgendwo irgendwas und das, obwohl der Slowake an sich ja sonst ganz begeistert von Werbetafeln jeglicher Art ist. Geht man durch das Tor weiter, kann man die Reste des alten Stadtgrabens sehen. Am Übergang befand sich einst eine Zugbrücke. Bereits im späten 18. Jahrhundert wurde der Graben offenbar nicht mehr benötigt, denn für diese Zeit sind Wandertheater und italienische Operngesellschaften bezeugt, die sich dort auf Bretterbühnen verdingt haben.

Kirche der Erhebung des hl. Kreuzes | Fuji X-T4 & Fujinon 10-24 f4 | 1/400s. | f4 | ISO 160 | 17mm KB

Die deutsche Geschichte der Stadt ist auch so allgegenwärtig. Vom 13. Jahrhundert bis nach 1920 bildeten Deutsche die Bevölkerungsmehrheit im damals Preßburg genannten Bratislava. Auch hat die Slowakei eine durchaus reiche Weinbautradition, die man in den zahlreichen Weinstuben und -Geschäften Bratislavas erkunden kann, wenn man denn möchte. Die typischen Weinbaugebiete befinden sich im Süden Bratislavas und erstrecken sich auf eine Fläche von ca. 25.000 Hektar. Das ist ungefähr 1/3 der Anbaufläche, die in Rheinland-Pfalz bereit steht. Bevor ich allerdings dieses Zeug in mich reinschütte, blieb ich lieber bei der ausgezeichneten Traubenlimonade, die es vor Ort überall zu kaufen gab.

Übrigens gefällt mir die Kombination aus der X-T4 und dem kleinen 23mm f 1.4 ziemlich gut. Da kann man in der Stadt auch mal unauffällig nen verlebten Typen fotografieren:

Streets of Bratislava | Fuji X-T4 & Fujinon 23mm 1.4 | 1/900s. | f1.4 | ISO 160 | 35mm KB

Wir ließen uns durch die Stadt treiben und heckten einen Plan für die blaue Stunde aus. Immerhin zeigte sich die Sonne jetzt mal. Plan war, mit der Bahn zurück zur Unterkunft zu fahren, die Stative zu holen und dieses Foto exakt nochmal zu machen, allerdings mit den Lichtspuren der Straßenbahnen. Das wäre Abends bestimmt gut gekommen:

Blick zur Burg Bratislava | Fuji X-T4 & Fujinon 16-80 f4 | 1/340s. | f5.6 | ISO 160 | 56mm KB

Nun meldete sich allerdings erstmal der Hunger und wir suchten uns einen netten Burgerladen, der mit selbstgemachten Fritten aufwarten konnte. Alsdann hatte sich auch unsere Fotoidee erledigt, denn es zog wieder komplett zu. Irgendwas hat die Stadt gegen uns… zur Unterkunft zurück mussten wir allerdings dennoch, ich musste meinen Fotokram noch wegbringen, bevor wir uns zum Fußball aufmachten.

Streets of Bratislava | Fuji X-T4 & Fujinon 23mm f 1.4 | 1/105s. | f6.4 | ISO 160 | 35mm KB

Unterwegs tigerten wir kurz in das Einkaufszentrum, auf dessen Parkdeck wir morgens herumturnten, denn wir brauchten noch Getränke. Außerdem war dort ein Fanshop von Slovan, in den ich zumindest mal kurz reinschauen wollte. Allerdings habe ich so den Eindruck gewonnen, dass das nicht unbedingt ein offizieller Shop war. Sie hatten alles, aber… solche Aufnäher hätte ich in einem offiziellen Fanshop eher nicht erwartet.

Der „offizielle“ Fanshop von Slovan. UEFA-Mafia 1312? xD

Auch die folgende Szenerie fand ich eher fragwürdig. Auf dem Weg zum Ausgang kamen wir an einem Geschäft namens Arakovo vorbei und staunten nicht schlecht, als wir waschechte Papageien entdeckten, die dort saßen, flatterten, Papageikram machten. Man kann dort gegen Eintritt rein und Papageien streicheln. Oder es am besten bleiben lassen, denn das ganze machte schon aus der Entfernung einen äußerst fragwürdigen Eindruck. Mir kam diese Bude für locker 20 Papageien auch recht klein vor, noch dazu dieser Lärm eines Einkaufszentrums, denn zu allem Überfluss ist das Ding im absoluten Eingangsbereich. Nö, großen Bogen drum machen!

Gaaanz sicher artgerecht…

Um das folgende Ziel machten wir natürlich keinen großen Bogen: Das Tehelné pole, das offiziell mittlerweile allerdings Národný futbalový štadión heißt – Nationales Fußballstadion. Der Kartenkauf verlief easy, als wir uns gerade anstellen wollten, drehte uns ein Typ einfach zwei Karten für 2€ weniger an. Wir mussten draußen noch etwas warten, denn die Tore öffneten recht spät. Der Nebel nahm wieder nervigste Ausmaße an, ich konnte nicht mal das andere Ende des Stadions sehen.

Am Stadion Tehelné pole | Sony Xperia 1 III | 1/60s. | f 2.8 | ISO 1000 | 70mm KB

Dabei hatten wir noch Glück, nicht 150km weiter nördlich zu sein. Dort spielte gleichzeitig der 1. FC Köln beim 1. FC Slovacko. 6 Minuten lang, danach brach der Schiedsrichter das Spiel ab, weil man vom Mittelkreis nicht mal zum Tor gucken konnte. Das alles toppte locker den schon krassen Nebel, den ich 2018 bei Belgien gegen Island mal hatte.

Flashback in den November 2018 – Stade Roi Baudouin, Brüssel | Panasonic DMC-TZ61

Wir hatten jedenfalls im Stadion arge Schwierigkeiten, die 70 Meter entfernte Haupttribüne auszumachen, an vernünftige Fotos war mal wieder nicht zu denken, aber das kennen wir ja bereits.

Gut, dass wir vorhin eher wenig gegessen haben, sonst hätte uns die obligatorische Stadion-Klobása direkt ins Fresskoma gebeamt. Zumindest die von Slovan stand ihren tschechischen Geschwistern in nichts nach, allerdings merkte man am Paprika-Gehalt durchaus die Nähe zu Ungarn.

Im Innenraum | Sony Xperia 1 III | 1/50s. | f2.2 | ISO 100 | 24mm KB

Ich erwähnte ja oben bereits, dass das Tehelné pole von Grund auf neu gebaut wurde. Einerseits kann man als Stadionromantiker natürlich eher gelangweilt sein, andererseits hat es doch einige Details, die es etwas von dem modernen Einheitsbrei abheben, und sei es nur das – leider nicht zu erkennende – Hochhaus in der Ecke. Von außen sieht der ganze Spaß aus, wie eine etwas zu heiß gewaschene Version der Schlauchbootarena zu München, innen ist es ein modernes, etwas generisches Zweirang-Stadion, in dem man von allen Plätzen ausgezeichnete Sicht auf’s Spielfeld hat. Richtige Stadioneuphorie wollte bei mir allerdings nicht aufkommen, da war das Joggeli in Basel doch zwei Nummern großartiger.

Ich hab nen Gästefan gefunden! | Sony Xperia 1 III | 1/80s. | f2.2 | ISO 125 | 24mm KB

Dafür enttäuschte das Spiel zu keiner Zeit! Gegner am 5. Spieltag Conference League war Pyunik Eriwan aus Armeniens Hauptstadt. Wenig überraschend blieb der Gästeblock geschlossen, nur vereinzelt ließen sich Armenier im nebeligen Rund ausmachen. Slovan musste gewinnen, wenn sie noch eine Chance auf die nächste Runde haben wollten und gerade Pyunik hielt überraschend gut in der Gruppe mit. Allerdings fragte ich mich schon, wie das zustandekam, denn hier und jetzt in Bratislava war die armenische Darbietung mit „erschreckend“ noch wohlwollend beschrieben. Sie beschränkten sich auf hoffen und beten und stellten sich quasi mit 11 Mann auf die Torlinie. Dies war auch bitter nötig, denn Torwart Yurchenko strahlte nicht unbedingt Ruhe und Sicherheit aus. Bereits nach 5 Minuten konnte er einen Weitschuss von Vladko Weiss nur mit arger Mühe parieren. Allerdings stellte sich Slovan vor dem Tor schon ziemlich dusselig an, man hätte Pyunik eigentlich mit 6:1 aus dem Stadion schießen müssen! Erstmal jedoch gingen die Gäste völlig überraschend in Führung. Dies passierte durch einen Verzweiflungselfmeter. Durch einen abgrundtief dummen Rückpass unter Druck gesetzt, blieb Slovan-Keeper nichts anders übrig, als den Angreifer der Armenier zu Boden zu ringen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kociuk in der 64. Minute zum absurd unverdienten 0:1. Nun blies Slovan abermals zum Halali und wurde in der 84. Minute endlich belohnt. Torwart Yurchenko sah beim 1:1 durch Kashia zumindest unglücklich aus. Allerdings bemühte er sich schnell, seine Rolle beim 1:1 vergessen zu machen, denn beim 2:1 sah er noch viel lächerlicher aus. Ich war noch gar nicht wieder aufmerksam, da zappelte der Ball schon wieder im Netz. Anstoß Pyunik, Rückpass zum Torwart und der senste in feinster Kreisliga-Manier über den Ball, nicht ohne jedoch wie ein riesiger Frosch verzweifelt hinter dem Ball hinterherzuspringen. Eric Ramirez hatte keine Mühe zum 2:1 einzunetzen und das Stadion glich nun einem Tollhaus.

Impressionen von Außerhalb | Sony Xperia 1 III | 1/20s. | f2.2 | ISO 320 | 24mm KB

Für uns ging es direkt nach Abpfiff zur Tram-Station, weil die Dinger hier regulär nur bis 23 Uhr fahren und wir in die „falsche“ Richtung mussten und wir keinen Plan hatten, ob Bratislava für die fast 16.000 Zuschauer Sonderbahnen einsetzen würde. An der mittlerweile lausig kalten Station lasen wir einen nicht ganz ortskundigen Österreicher auf, der mit seinem Filius ebenfalls beim Spiel war und sein Auto in der Nähe unseres Hotels geparkt hat. Fußball verbindet, jedenfalls war er von seiner Austria ähnlich leidgeplagt, wie wir es mal von 96 waren. Die Bahn war zum Glück gar nicht voll, an der Endstation verabschiedeten wir uns von den Wienern und tigerten die 50 Meter in unser Hotelzimmer. Dort stellten wir den Wecker nicht für den Sonnenaufgang, denn der würde sowieso ausfallen…

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