Polakei – Tool Time

Polakei – Tool Time

Gestern passierte einfach nicht genug kurioses Zeug, daher war der Beitrag so ungewohnt kurz. Da haben wir ja gemeinsam etwas aufzuholen und ich verspreche dir, es lohnt sich. Du willst wissen, warum es alternativlos ist, mit Alternative loszuziehen, warum in Breslau ein Olympiastadion steht und wie Hannoi zum Zimmermann wurde? Dann musst du jetzt ganz dringend weiterlesen!

Eine Montagsidee

Der Wecker klingelte dann recht unchristlich um kurz nach 5 Uhr. Verfluchte Zeitumstellung, wir sprachen darüber. Draußen war es schweinekalt, nur knapp über Null und leichte Nebelschwaden lagen in der Luft.

Worauf wir hätten kommen können: Wenn schon in der Stadt die Sicht eher eingeschränkt ist, dann dürfte der See voller Nebel sein. Kamen wir aber nicht, fuhren zum See, wo wir gestern Nachmittag bereits waren und glotzten recht doof aus der Wäsche und in die buchstäbliche Waschküche. Eine höher gelegene Alternative hatten wir – natürlich – nicht, eine topographische Karte ebensowenig und Ahnung von der Umgebung schon gar keine. Doch der Sonnenaufgang nahte unerbittlich, also wischte ich panisch über Google Maps, um irgendwo irgendwas höher gelegenes zu finden. Ich entdeckte eine Haarnadelkurve, die bei Maps mit „Vyhliadka na Liptov“ (Aussicht auf Liptau) gekennzeichnet war. Das klang ganz hervorragend und 20 Autominuten waren gerade noch machbar. Der Nebel war schon echt krass, mehr als 50 Meter konnte man absolut nicht gucken, aber zumindest ging der Plan mit diesem Aussichtspunkt auf. Wir waren über dem Nebel, sogar auf über 1.000 Meter, mussten nun aber hektisch eine Bildgestaltung finden und hatten zudem noch das Problem, dass der Sonnenaufgang von einem mächtigen Berg verdeckt war. Während Hannoi sich den einzigen Stein als Vordergrund krallte, versuchte ich, mit dem Tele irgendwie Kapital aus dem Nebelmeer zu schlagen. Unterdessen hielt neben uns ein Pole und startete seine Drohne. Witzbold!

Vyhliadka na Liptov | M.Zuiko 14-42mm @ Olympus E-PL8 | 1/160s. | f 5.6 | ISO 200 | 28mm KB | © Hannoi

Hannois Bild ist deutlich besser, während ich etwas planlos in der Gegend herumknipste. Nun ja, es blieb eine Verlegenheitslösung, die mit deutlich besserer Vorbereitung vermeidbar gewesen wäre. Oder mit einem Check des Wetterberichtes am Vorabend.

Vyhliadka na Liptov | Fujinon 55-200 @ Fuji X-T4 | 1/30s. | f 7.1 | ISO 400 | 300mm KB

Wir nutzten die frühe Stunde, um schon zeitnah in die niedere Tatra zu fahren. War ja nun auch in 20 Minuten erledigt, dahingehend ist Liptovský Mikuláš wirklich perfekt. Mit dem Auto ging es zunächst auf 1.000 Meter Höhe und nur mit Mühe schnallten wir den örtlichen Lageplan. Es gibt nicht weniger als 23 verschiedene Seilbahnen/Sessellifte, die zu unterschiedlichen Zielen am Chopok führen, man muss allerdings unterwegs umsteigen, was wiederum nicht bei allen Bahnen geht, es war nichts wirklich ausgeschildert und nicht alle Lifte waren Ende Oktober bereits offen. Also fragten wir einen Parkwächter, bei dem wir auch gleich für stolze 10€ ein Parkticket lösten. Slowaken… Parkgebühren… da war was! Der freundliche Herr wies uns den Fußweg zum Eingang des Sesselliftes, wir zahlten faire 25€ für einen Tagespass und hätten damit alle Bahnen nutzen können. Aufgrund des Sesselliftes war ich skeptisch und ließ den großen Rucksack vorsichtshalber im Auto. Punkt für die Fuji, mit der Nikon hätte ich maximal 2 Objektive in der Umhängetasche mitnehmen können.

2.024m über dem Meer

Am Auto entschied ich mich, vorsichtshalber einen Hoodie anzuziehen, denn auf 2.000 Meter könnte es Ende Oktober schon etwas frisch sein. Was bitte war das da oben für eine Bullenhitze?!? Locker 20°C und ich musste eher aufpassen, mir nicht einen fetten Sonnenbrand einzufangen. Auch jetzt hingen immer noch kleine Nebelschwaden über dem See und es war schon 11 Uhr.

Blick vom Chopok auf Liptovská Mara | Fujinon 55-200mm @ Fuji X-T4 | 1/850s. | f 6.4 | ISO 160 | 143mm KB

Es war mal wieder sehr diesig, Fernsicht war also nicht wirklich. Dafür gab eine alte verfallene Hütte einen dankbaren Vordergrund ab.

Alte Holzhütte auf dem Chopok | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/680s. | f 7.1 | ISO 160 | 41mm KB

Endlich war uns auch das Glück mal hold: Als wir gerade überlegten, was wir mit der Felskante so anfangen können, kam ein Paraglider des Weges geglidet.

Paraglider am Chopok | Fujinon 10-24mm @ Fuji X-T4 | 1/400s. | f 6.4 | ISO 160 | 24mm KB

Auf dem Rückweg hielten wir kurz beim Supermarkt, um für zuhause schon mal großartige Getränke einzuladen. Die großen Flaschen Royal Crown Cola waren natürlich ausverkauft…

Route 537 2.0

Kurz darauf fanden wir uns wieder auf der Route 537 wieder und diesmal fuhren wir sie komplett. Allerdings hatten wir einen Fakt nicht ganz einkalkuliert: Durch den morgigen Feiertag Allerheiligen und den heutigen Montag war auch in der Slowakei ein Brückentag. Diesen Fakt und das traumhafte Herbstwetter nutzte gefühlt die halbe Slowakei zu einem Ausflug in die hohe Tatra. Es standen einfach überall Autos! Und es wurden sogar Autos fotografiert, so trug es sich auf einem recht leeren Parkplatz zu. Der Ungar parkte seinen BMW, zog seine Nikon-DSLR und knipste ausgelassen seine Karre. Wir interessierten uns derweil eher für die Landschaft…

In der hohen Tatra an der Route 537 | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/640s. | f 5.6 | ISO 160 | 82mm KB

Wie auf Bestellung fuhr die Tatrabahn durch’s Bild. Und sie ist rot! Besser geht’s kaum!

In der hohen Tatra an der Route 537 | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/400s. | f 5.6 | ISO 160 | 41mm KB

In Štrbské Pleso, was so etwas wie der Hauptort in der hohen Tatra ist, hätten sich einige Fotomotive ergeben. Doch erstens war das Kaff unfassbar überlaufen und zweitens wollte man auch hier wieder relativ viel Geld für einen Parkplatz haben. Die Zeit, die wir gestern plötzlich übrig hatten, hätten wir jetzt ganz hervorragend gebrauchen können, denn die Aussicht, 2 km durch den Ort zu laufen und dann am Fotospot 500 Touristen vor der Linse zu haben, korrelierte nicht unbedingt mit unserem Zeitplan. Also fuhren wir wieder weg und hielten zwei km später an – diese Aussicht behagte uns schon mehr.

In der hohen Tatra an der Route 537 | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/150s. | f 8 | ISO 160 | 44mm KB

Fünfkronen – Zweikronen = Dreikronen

Nun war die Zeit gekommen, die Slowakei zu verlassen. Wir verließen die Tatra und kamen in die Pieninen, genauer die mittleren. Diese liegen in Polen, direkt am Fluss Dunajec, der hier den Grenzfluss bildet. Und unseren Vordergrund, denn noch von der slowakischen Seite fotografierten wir die Trzy Korony, ein Gipfel und eine Felsformation auf der polnischen Seite. Eigentlich sind es fünf Kronen, aber vielleicht klingt „Fünf Kronen“ auf Polnisch einfach scheiße, oder irgendjemand hatte so einen in der Krone, dass das mit dem Zählen nicht mehr funktioniert hat. Jedenfalls war die Bildgestaltung denkbar einfach: Warten, bis die Sonne tief genug steht, um die Felsen anzuleuchten und dem einen Slowaken mit dem Herz für Fotografen danken: Irgendwer war so schlau, eine kleine Treppe zum Flussufer zu bauen und dort eine kleine Plattform anzulegen.

Trzy Korony & Dujanec | Fujinon 23mm @ Fuji X-T4 | 1/210s. | f 3.2 | ISO 160 | 35mm KB

Auch auf die andere Seite lohnte der Blick, nämlich zurück in die hohe Tatra mit der Fußgängerbrücke im Vordergrund und den von uns so getauften ‚Kamelbergen‘ im Hintergrund. Hannoi hat sie perfekt erwischt – samt fliegender Möwe im Bild.

„Kamelberge“ mit Möwe | M.Zuiko 14-42mm @ Olympus E-PL8 | 1/800s. | f 5.6 | ISO 100 | 66mm KB | © Hannoi

Plötzlich waren wir zur blauen Stunde in unserem heutigen Zielort Krościenko nad Dunajcem und irgendwie waren wir auf diesen Fakt nur unzureichend vorbereitet. „Die Brücke da sieht doch okay aus.“ „Joa, besser als gar nichts…“ Beim Aussteigen roch es nach Holz. Überall im Ort roch es nach Lagerfeuer, aber wir waren zu beschäftigt, eine brauchbare Perspektive zu finden. Es brauchte drei grundverschiedene Anläufe, bis wir halbwegs zufrieden waren und da ich ungefähr 35mm brauchte, hatte ich mal die Gelegenheit zu einem kleinen Blendenstern-Vergleich meiner Objektive anzusetzen. Ich habe ja drei Objektive zur Auswahl, einmal die Festbrennweite 23mm, f 1.4, dann das 10-24mm, f4 und noch das 16-80, ebenfalls mit Offenblende f4. Der etwas unterschiedliche Stil liegt in der unterschiedlichen Bearbeitung. Ich war zu faul, mir ein Preset zu basteln.

Zuerst mein Favorit, wenig überraschend das 23mm f1.4:

Mosty im. Józefa Piłsudskiego w Krościenku nad Dunajcem | Fujinon 23mm @ Fuji X-T4 | 50s. | f 16 | ISO 320 | 35mm KB

Dann das 16-80mm f4:

Mosty im. Józefa Piłsudskiego w Krościenku nad Dunajcem | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 50s. | f 16 | ISO 320 | 41mm KB

Und zu guter Letzt das 10-24mm f4:

Mosty im. Józefa Piłsudskiego w Krościenku nad Dunajcem | Fujinon 10-24mm @ Fuji X-T4 | 50s. | f 16 | ISO 320 | 36mm KB

Selbst ist der Mann

Nun suchten wir unsere heutige Unterkunft, was sich als gar nicht so einfach herausstellen sollte. Was für ein Ort… Die Einfahrt im Dunkeln zu finden, gleicht einer Lotterie. Es ist zwar beleuchtet, liegt aber in einem Hinterhof und ist nicht ausgeschildert. Wir klapperten sämtliche Häuser dort ab, inkl. einer sehr zwielichtig wirkenden Unterkunft, garniert mit einem nach Urin riechenden Bewohner. Immerhin gab es Parkplätze und wir wurden direkt von der Hofkatze begrüßt.

#maunz

Beim „Check-In“ interessierte sich niemand für uns. Es gab keine Informationen vorab. Erst als ich an einer verschlossenen Tür rüttelte, bequemte sich jemand heraus. Das Zimmer war eine Frechheit! Ein Bett knarzte, am anderen Bett war mittig ein Stück Lattenrost rausgebrochen. Den Komfort kannst du dir vorstellen… Die Wände sind dünn wie Papier. Du hörst alles, was die Zimmernachbarn essen, reden, fernsehen. Alles! Und Pavel und Olga hatten sich viel zu erzählen. Im Bad kommt einem der Klodeckel entgegen und von der Decke hängen Spinnweben. Das war vermutlich die Halloween-Deko… 8,9 auf Booking übrigens. Just sayin‘

Wir hätten sogar kochen können… hätte es Töpfe gegeben…

Gut, dass wir ein Taschenmesser nebst Schraubenzieher (wer behauptet, das wäre ein Schraubendreher, der lügt wie gedruckt!) und nen Schlosser im Auto hatten. Fachmännisch setzte Hannoi das Gerät am Fußende an, schraubte die… wie heißt das eigentlich? Rostlatte? Lattenrostlatte? Du weißt, was ich meine… jedenfalls schraubte er das Ding eiskalt raus, kappte die zusammengetackerte Verbindung und schraubte die Latte in die fehlende Mitte. Problem gelöst, der Schlaf wurde dadurch aber nur marginal besser.

8,9 auf Booking… xD

Dafür war die Abendpizza ok, auch wenn mich der Kümmel in der Tomatensauce etwas irritierte. Im Supermarkt nebenan herrschte ein bestialischer Gestank, aber wir hatten nicht die größte Auswahl, was den Getränkenachschub angeht.

Am Dienstagmorgen wollten wir eigentlich um 4 aufstehen, um auf den Sokolica zu wandern. Dies hätte 250 Höhenmeter auf nur 1 km bedeutet, und das im Dunkeln. Aber es wäre auch ein großartiger Fotospot gewesen, dort oben findet sich nämlich eine einsame Kiefer, ähnlich wie das berühmte Exemplar im Elbsandsteingebirge. Allein, dafür hätte es Nebel gebraucht und nicht den absolut wolkenlosen Sonnenaufgang, der sich mit Blick auf die Wetter-App ankündigte. Also drehten wir uns nochmal um und standen erst nach Sonnenaufgang auf.

Wir hätten ja zu diesem Stausee fahren können, den wir gestern Abend überquerten, aber wir konnten mehr schlecht als recht pennen und waren folglich zu müde, um morgens um 7 schon sinnvolle Entscheidungen treffen zu können. Also packten wir die Sachen zusammen und beschlossen, früh aufzubrechen. 600 km quer durch Polen lagen vor uns und die waren so ereignislos, dass wir irgendwann anfingen, im Auto Serien zu streamen. Jedoch möchten einige Ereignisse nicht unerwähnt bleiben:

#catcontent

Das Abschiedskomitee hatte sich in Form der Hofkatze bereits versammelt, die sogar zwei Kollegen mitbrachte. Einer der Tiger war höchstens sechs Monate alt und voller Neugier. Er sprang in den offenen Kofferraum und machte es sich auf dem Armaturenbrett bequem. Es ist übrigens gar nicht so einfach, eine kleine, flinke und entschlossene Katze wieder aus einem Auto zu kriegen.

#maunz²

Trotz der frühen Stunde waren schon viele Leute auf den Beinen, was am nun stattfindenden Feiertag lag. Ganz Polen war auf dem Weg zu irgendeinem Friedhof und wer nicht um Angehörige trauerte, witterte ein einträgliches Geschäft und verkaufte vor den Eingängen auf Tapeziertischen Grabkerzen, Gestecke und Snacks.

Auf halbem Weg nach Krakau passierte dann Gewohntes: Völlig ohne Ankündigung befanden wir uns plötzlich in einem dichten Wolkenfeld, wo 5 Minuten vorher noch strahlender Sonnenschein herrschte und typischerweise sollte uns dieses Wolkenfeld bis zum Abend nicht mehr verlassen. Hätten wir heute ambitioniert fotografieren wollen, wären wir mal wieder mächtig auf die Fresse geflogen. So nutzten wir nur einen Tankstopp in Krakau, um am Stadion Miejski im. Henryka Reymana zu halten, der Heimat des Erstligisten Wisla Krakow. Ich halte das Stadion für eines der Schönsten Europas, aber der Blick von Außen blieb unspektakulär. Eine Drohne, wenn man hätte…

Stadion Miejski im. Henryka Reymana, Wisla Krakow

Kurz vor der Autobahn dämmerte mir, dass die ja hier eine streckenabhängige Maut haben und ich absolut keinen Plan habe, wie das funktioniert. Verschiedene Betreiber gibt es, was schon mal kompliziert klingt. Der eine Betreiber setzt auf Mauthäuschen, wie man sie auch aus Frankreich kennt, der andere Betreiber setzt auf eine elektronische Erfassung und anders als z.B. in Norwegen, wo man einfach ein halbes Jahr später ne Rechnung geschickt kriegt, muss man sich dafür vorher registrieren. Wer einem das sagt? Niemand, aber immerhin konnte man sich problemlos mobil registrieren.

Wie schon erwähnt, verläuft eine Autofahrt quer durch Schlesien absolut ereignislos, man musste sich seinen Spaß also selbst suchen. Wir fanden heraus, dass der gemeine polnische Autofahrer eine mächtig kurze Lunte hat und gerne mal ganz dringend vorbei will, wenn man gerade mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit einen LKW überholt. Und ganz putzmunter werden die Gesellen, wenn man auf ihr Drängen hin langsamer wird und sich der Überholvorgang dann plötzlich gaaanz lange hinzieht. Ich sah zwischen Katowice und Wrocław mehr Mittelfinger als in einem Derby gegen Eintracht Braunschweig.

In Wrocław machten wir eine kurze Pause beim örtlichen KFC (Teriyaki-Chicken mit Reis will ich in Deutschland auch!) und versuchten, ans Olympiastadion heranzukommen. Aber wir waren gebrochen und speziell ich hatte keinen Bock, da 10 Minuten hinzulatschen, um bei beschissenem Himmel Alibiknipserei zu betreiben. So ne Drohne wäre jetzt echt praktisch… Zugleich stornierten wir noch das Hotel an der deutsch-polnischen Grenze und beschlossen, komplett durchzubrettern. Die Rakotzbrücke läuft schon nicht so schnell weg…

Nun wirst du gestutzt haben… Moment mal… Olympiastadion? In Breslau? Ganz recht, Olympische Spiele sah die Stadt nie, allerdings war es vor 100 Jahren bei olympischen Spielen noch üblich, dass auch in Kunstwettbewerben Medaillen vergeben wurden und eine Disziplin war eben Architektur. 1932 bekam der Architekt Richard Koniwarz für seinen Entwurf die Bronzemedaille. Übrigens entwarf er 1954 auch das hannoversche Niedersachsenstadion und wenn ich schon kein Foto aus Wrocław mitgebracht habe, zeige ich dir hier den Goldmedaillengewinner von 1928, das Olympiastadion Amsterdam:

Olympiastadion Amsterdam | Ajax Amsterdam vs. RSC Anderlecht | Panasonic DMC-TZ61 | Juli 2018

Famous last words

Den mächtigsten Arschtritt hob sich die Reise passenderweise bis kurz vor Schluss auf. Einen richtig geilen Sonnenaufgang sah ich in den vergangenen sieben Tagen nur auf der Hinfahrt auf der A2. Da wäre es doch unfassbar passend, wenn jetzt der den ganzen Tag bedeckte Himmel förmlich explodieren würde. So tat er und wir sahen einen der krassesten Sonnenuntergänge des Jahres.

es bahnt sich was an…

Doof nur, dass wir mitten im Nirgendwo im deutsch-polnischen Grenzland waren und uns diese 50 km lange Baustelle sowieso schon die Zornesröte ins Gesicht trieb. Wir fuhren die nächstbeste Ausfahrt raus, instinktiv rechts rum und dann nochmal links, über eine Kreisstraße ins nächste Dorf. Dort hielten wir an irgendeiner Wiese.

random Wiese in Chudzuwice | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/10s. | f 6.4 | ISO 200 | 54mm KB

Und wenn du dich fragst, warum ich den Vordergrund so massiv unterbelichtet habe: Naja… der war halt eine einzige Frechheit!

Die gleiche Wiese in Chudzuwice | Fujinon 16-80mm @ Fuji X-T4 | 1/3s. | f 7.1 | ISO 400 | 30mm KB

Wir nutzten die Gelegenheit, um billig Sprit und Kippen zu kaufen und fuhren über die Grenze und während ich nach 46 Stunden reiner Fahrtzeit und 3.462 km gegen Mitternacht zuhause war, war auch Hannoi nicht sonderlich viel schneller. Trotz der ca. 30 Liter Wasser, die wir in Hannover umluden, hatte sein Auto schon 30km weiter in Neustadt keine Lust mehr. Aber immerhin ist es künstlerisch wertvoll gestorben…

Hübsch, nech?!

2 Kommentare

…..übrigens: Richtige Bergwanderer (du erkennst die Ironie? 😇) lieben Bilder über den Wolken/dem Nebelmeer. Insofern – tolle Aufnahme. Und die Hitze auf dem Berg nennt man Inversionswetterlage. Hach, klugscheissen ist einfach ein cooles Hobby 😌
Ich beneide dich um deine Tatra-Erfahrung. Wollte ich immer mal hin, schaff ich wahrscheinlich nicht mehr. Herrlicher Bericht, Danke!

Moin Andreas,

ich bin ja nicht mal ein falscher Bergwanderer, sondern gar keiner. 😀 Aber auch falsche Bergwanderer freuen sich über sowas – wenn sie über den Wolken stehen. 😉 Was die Tatra angeht… einfach hinfahren! 🙂

Ich wünsche Dir und Deinen Lieben ein tolles Weihnachtsfest.

viele Grüße
Ben

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