Die Urlaubsretter

Die Urlaubsretter

Eigentlich solltet ihr hier jetzt eine Geschichte von zwei Welttrainern lesen, die auszogen, um ein Stück deutsche Fußballkultur in die entlegenen Provinzen Europas zu bringen; Thomas Doll und Michael Oenning! Der von Oenning trainierte Vasas FC, ein Stadtteilklub aus Budapest, musste bei Ferencvaros antreten, trainiert von Thomas Doll. Da ich eigentlich in Ungarn im Urlaub sein wollte, hatte ich mir dieses Spiel auf meine Agenda gesetzt. Nun ja, der Flughafen Düsseldorf hat’s versaut…

So wacht man am nächsten Morgen (so gegen 11:30) zuhause auf, aufgrund des gescheiterten Urlaubs noch mächtig frustriert und denkt sich „warte mal, die zweite Liga spielt in Frankreich doch grundsätzlich Freitags um 20 Uhr. Le Havre? 600 km? Dat schaff ich!“ Gut, dass die Karre vollgetankt und der Koffer noch gepackt war, also ging’s aus dem Bett quasi ins Auto. Aber nur ein Spiel? Oh, Lens hat am Samstagnachmittag ein Heimspiel und Troyes am Abend. Alles immer „nur“ 300 km auseinander. Hey ho, let’s go!

Außer, dass es wirklich 600 km durchweg gepisst hat, verlief die Fahrt komplett ereignislos und gegen 19 Uhr begrüßte mich das Stade Océane mit seiner leuchtend blauen Außenfassade, die aus dem gleichen Material besteht, wie die der Allianz-Arena in München. Die Parkplatzsuche gestaltete sich unkompliziert, denn direkt gegenüber liegt das alte Stadion des Le Havre AC, das Stade Jules Deschaseaux, das bis 2012 genutzt wurde. Es heißt übrigens Le Havre AC und nicht, wie sonst in Frankreich üblich, AC Le Havre. Grund ist, dass der Verein tatsächlich Le Havre Athletic Club heißt, weil dessen Mannschaften sich in der Anfangszeit fast ausschließlich aus Engländern rekrutierten. Auch in den Vereinsfarben findet man diese Tradition wieder, diese sind hell- und dunkelblau, eine Hommage an die Universitäten Oxford und Cambridge. Ich staunte auch nicht schlecht, als vor Anpfiff die Vereinshymne ertönte, mit der Melodie zu ‚God save the Queen‘.

Der Le Havre AC hat sich mit dem Stade Océane ein 25.000er Stadion in die Landschaft gestellt und auf den ersten Blick fragt man sich: Warum nur? Nur knapp über 7.000 Zuschauer verliefen sich zum Heimspiel gegen das 300 km entfernte Orleans im blauen Rund, davon knapp 15 Gästefans, die ihre US aber immerhin leidenschaftlich anfeuerten. Von den Vereinsverantwortlichen hörte man im Zuge des Neubaus, dass man perspektivisch auch wieder für die Ligue 1 plant, aber selbst in der letzten Saison des HAC im Oberhaus kamen nur durchschnittlich 12.000 Zuschauer. Abgesehen von einigen Jahren in der Ligue 1 (vor allem in den 90ern) verfügt der HAC vor allem über eine exzellente Jugendarbeit, die neben internationalen Größen wie Vikash Dhorasoo, Jean-Alain Boumsong, Lassana Diarra und Steve Mandanda, auch die Herren Paul Pogba Dimitri Payet hervorgezaubert hat.

Ein großer Teil der Anwesenden fand sich auf dem Unterrang der Nordtribüne ein, der als Fanblock dient. Ca. 200 von denen machten durchweg Alarm, bei dem die Ultragruppierung Barbarians Havrais den Ton angegeben hat. Der durchweg recht gute Ton passte auch zum munteren Spielchen, das sich auf dem Rasen entwickelte. Allerdings spielte ausschließlich der Gastgeber, stand sich aber zu oft mit fahrigem Spielaufbau und heftigen Fehlpässen selbst im Weg. Dennoch spielten sie sich einige hochkarätige Chancen heraus und meistens wurde es über den pfeilschnellen Rechtsaußen Zinedine Ferhat gefährlich. Aber immer war Schlussmann Gallon zur Stelle und hielt die Gäste im Spiel. An Gallon wurde vor dem Spiel ein modisches Kapitalverbrechen begangen, denn irgendwer hatte dem bemitleidenswerten Keeper zu seinem bordeauxroten Torwarttrikot eine lachsfarbene Hose angezogen. Irgendwann merkte der Gast aus Orleans dann, dass hier was zu holen ist, und so wurde die erste echte Torchance gleich mit der Führung gekrönt: In der 36. Minute trat ein gewisser Karim Ziani eine Ecke in den Strafraum, die Innenverteidiger Cedric Cambon mit einer Direktabnahme in die kurze Ecke beförderte. HAC-Torwart Thuram (spielte schon in Lüttich) fiel etwas bahnschrankig und schon stand es 0:1. Kurz noch zurück zu Ziani, der hat nach seinem Abschied aus Wolfsburg eine beeindruckende Tingeltour hingelegt, die ihn von einer Leihe in die Türkei in die Emirate, nach Katar und nach Rumänien brachte, bis er zu Beginn der letzten Saison in Orleans anheuerte. Nach dem Tor entfesselte die US dann plötzlich ein interessantes Offensivspektakel, während Le Havre nur noch staunend danebenstand und sich gerade so eben mit einem 0:1 in die Halbzeit retten konnte. Für einen kurzen Lacher sorgte noch die durchaus ansehnliche Schiedsrichterin, die nach einem Foul schon die gelbe Karte in der Hand hatte, es sich aber anders überlegte und den Karton wieder einsteckte.

In der zweiten Halbzeit übernahm zunächst der Hausherr wieder das Kommando und wurde nach 53 Minuten belohnt; Kapitän Bonnet, der schon über 300 Spiele für Le Havre absolvierte, flankte den Ball hart in die Mitte und Abwehrspieler Furtado hatte keine andere Wahl mehr, als den Ball ins eigene Tor zu befördern. Dann aber wurde das Fußballspielen wieder eingestellt und 20 Minuten vor Schluss begann wieder die Offensive von Orleans zu drücken. Abermals nach einer Ecke beförderte der zweite Innenverteidiger Monfray den Ball mit der Hacke (!) auf’s Tor, aber Torwart Thuram reagierte großartig. 10 Minuten später wieder Orleans, Stürmer Gomis schießt mit Wucht auf die kurze Ecke, aber wieder ist Thuram da. Und auch den Schlussakkord setzte der Gast; Ziani ist für seine 35 Jahre noch erstaunlich schnell, viel zu schnell jedenfalls für den stämmigen Verteidiger Youga, den er im 1 gegen 1 abkochte wie einen Schuljungen. Der Schuss von Ziani flitzte aber parallel zur Außenlinie knapp am Tor vorbei und so blieb es bei einem letztlich verdienten 1:1, in dem der Gastgeber zwar insgesamt überlegen war, Orleans jedoch die klar besseren und häufigeren Torchancen hatte.

Nach Abpfiff beeilte ich mich durch den Regen zum Auto zu kommen und die 2 km ins nachmittags von unterwegs eilig gebuchte Hotel zu fahren. Dort stand die größte Prüfung des Tages auf dem Plan: Mit nem Franzosen Englisch sprechen! Klappte aber ganz gut und auch die Nahrungsbeschaffung im benachbarten Fast-Food-Laden klappte erstaunlich gut. Aber wieder gab es zu meinem Entsetzen keinen Sportsender im Hotel-TV, aber die französische Version der Super-Nanny war auch ganz unterhaltsam.

Der nächste Tag begann, wie der letzte endete: Mit durchgehendem Pisswetter, das nicht unbedingt zu einer Sightseeing-Tour einlädt. Gut, dass Le Havre sowieso unfassbar hässlich ist und es einmal durchfahren auch getan hat. Die gesamte Innenstadt hat sogar den Status eines UNESCO-Weltkulturerbes, das liegt aber nicht an der (nicht vorhandenen) pittoresken Altstadt, sondern daran, dass die Stadt von 1945 bis 1954 von einem einzelnen Architektenteam komplett wiederaufgebaut wurde, nachdem Le Havre im 2. Weltkrieg böse auf die Fresse gekriegt hat. Betonklotz an Betonklotz reihen sich an breite Boulevards und zu allem Überfluss wurden die Betonklötze auch noch großflächig mit Waschbeton verkleidet.

Gut, dass ich mir schon vorher einen Alternativplan zurechtgelegt hatte, den auch das Scheißwetter nicht vereiteln konnte: Die Felsen von Etretat! Dieses Örtchen kann ich wärmstens jedem empfehlen, der mal zufällig in der Nähe vorbeikommt. Dazu muss man wissen, dass die Kanalküste in der Gegend eigentlich ausschließlich aus bis zu 100 Meter hohen Steilklippen besteht, die sich über 120 km bis nach Le Havre erstrecken. Es gibt nur wenige Einbuchtungen, die das Land auf Meereshöhe hinab führen und in einer dieser liegt Etretat und ist links und rechts von 80 Meter hohen Klippen umgeben und auf die eine hat irgendwer sogar ne Kirche gebaut. Als zusätzliche Besonderheit hat ein unterirdischer Fluss über Jahrtausende ein Loch in den Fels gegraben, sodass ein spektakulärer Felsbogen ins Meer ragt, ähnlich wie das letztens eingestürzte Azure Window auf Malta.

Man könnte in Etretat locker den ganzen Tag verbringen, zur Kirche hochlaufen, in verschiedene Höhlen klettern, oder auf die andere Seite zu einem Aussichtspunkt. Leider machten mir erstens mein Zeitplan und zweitens das Schweinewetter einen Strich durch die Rechnung. Nach 10 Minuten war ich komplett durchnässt und die Hose hat anschließend nicht mal ne dreistündige Autofahrt mit Sitzheizung wieder trocknen können. Man muss aber dazu erwähnen, dass ich zuvor noch 10 Minuten an nem Parkautomaten anstand, dessen Funktionsweise selbst anwesende Franzosen massiv überfordert hat. Nach ewigem rumprobieren gaben sie auf und wünschten ihren Nachfolgern „bonne chance“. Die hatten dann den Geistesblitz, ihr Kennzeichen über die Tastatur einzugeben und siehe da – es funktionierte. Und das Kennzeichen wurde mit auf den Parkschein gedruckt. Auf so nen Schwachsinn muss man erstmal kommen und auf Englisch wurde das da natürlich auch nirgends erklärt.

Nass bis auf die Haut ging es ab ins 300 km entfernte Lens, das ich laut Navi entspannt 50 Minuten vor Anpfiff erreichen sollte. Mit Entspannung war’s dann nicht so. Einerseits brannte mir von der Sitzheizung mächtig der Arsch und andererseits war 20 km vor dem Ziel plötzlich die Straße gesperrt. Gut, dass der Franzose mitdenkt und eine Umleitung ausgeschildert hat. Schlecht, dass der Franzose wohl nur dieses eine Umleitungsschild am Start hatte und man über den weiteren Verlauf derselben im Unklaren blieb. Das Navi hatte sich mittlerweile ne schmackhafte Alternative überlegt, aber auch die endete plötzlich vor einer merkwürdigen Absperrung. Verzweifelt kam ein Gendarm mit wedelnden Armen auf mich zugerannt und ich teilte ihm zwar auf Englisch mit, dass ich da doch mal durch müsste, er redete dann aber auf Französisch auf mich ein, dass er die Idee nicht so gut fand. Am Gendarm vorbei erblickte ich den Grund der (temporären) Sperrung: Die fahren hier Rallycross und die Straße wurde für die Zuschauer abgesperrt. Also die 10 km zur Straßensperre wieder zurück (und mit dem Fahrstil, den ich jetzt an den Tag legte, hätte ich auch glatt das Rennen mitfahren können) und auf gut Glück in die andere Richtung gefahren. Auch Google Maps fand die Idee nach einigen Zickereien ganz passabel, die Ankunftszeit sprang nun aber auf 14:45 Uhr. Also wieder Gas geben und hoffen, dass die Blitzer-App gute Dienste leistet, nur leider wurde auch die Idee kurz darauf wieder eingebremst, und zwar von einem Opa in einem bronzefarbenen Ford Fiesta, der auf der kurvigen Route Departement mit 50 entlangzuckelte (Tempolimit: 90!). Da platzt dir der Arsch und das nicht wegen der Sitzheizung!

Lens ist glücklicherweise ein kleines Dreckskaff (31.000 Einwohner, ins Stadion passen 38.000 Leute), denn man ist relativ schnell am Stadion und nachdem im Chamäleon-Style (Fahre und parke wie ein Einheimischer) quer auf dem Bordstein eingeparkt wurde, ging es im Laufschritt zum Stadion. Und wieder lernte ich, die französischen Stadien zu verfluchen, die nur ein verdammtes Ticketbüro haben und das natürlich auf genau der Seite, auf der ich nicht angekommen bin. Die Frage nach dem Block beantwortete ich mit „egal, gib mir, was am Nächsten dran ist) und faire 17€ für einen Hintertor-Sitzplatz wechselten den Besitzer. Ich musste doch etwas schmunzeln, als ich auf meiner Karte den Zeitstempel des Ausdrucks entdeckte: 14:59:58!

Selbst der Typ an der Einlasskontrolle hatte Mitleid mit mir, ich muss ausgesehen haben wie ein Kirmesboxer nach einem 12-Runden-Kampf gegen Mike Tyson, und ließ mich ohne Taschenkontrolle passieren. Bevor ich mich auf das Spiel konzentrierte, checkte ich noch kurz meine Abendplanung. Der ursprüngliche Plan, nach Troyes zu fahren, begeisterte mich nun nicht mehr so ganz. Einerseits hatte ich auf eine erneute Hetzerei keinen Bock (2 ½ Stunden für 300 km) und andererseits war es unmöglich, in Troyes ein Hotel mit spätem Check-In zu finden. Zu meiner Freude stellte ich fest, dass in Belgien noch ein Spiel steigen würde, und zwar sollte um 20:30 im nur 80 km entfernten Waregem der heimische SV Zulte-Waregem auf die Nachbarn des KV Kortrijk treffen. Kurz den Online-Shop gecheckt, teures Vergnügen, aber es gibt noch Karten. Wunderbar, der Abend ist gerettet und warum nicht zumindest noch eine Halbzeit von Mouscron vs. Club Brugge mitnehmen? Das Stadion wäre in nur 30 Minuten von Lens zu erreichen und liegt genau auf halber Strecke nach Waregem.

Nun aber erstmal zum hiesigen Spiel. Die verpassten zwei Minuten zu Beginn wirkten sich nicht nachhaltig aus, denn gefährlich wurde es erst in der 10. Minute. Der Erstligaabsteiger aus Lorient kam über links und eigentlich dürfte aus dieser Situation niemals ein Tor fallen. Nun ja, der Linksverteidiger war nicht auf der Höhe, Linksaußen Bouanga konnte den Ball aus dem 16er zurück spielen und der ungefähr 100-jährige Gael Danic, der in Frankreich auch schon alles gesehen hat, kullerte den Ball mehr aufs Tor, allerdings hatte auch Torwart Douches nen interessanten Aussetzer und ließ den Ball unter sich durch ins Netz gehen. Der Stimmung tat das interessanterweise keinen Abbruch, die Fans des RC Lens, die ihren Platz im kompletten Unterrang der Gegentribüne haben, machten einfach weiter Lärm und das gelang durchaus eindrucksvoll. Davon beflügelt, wollte auch der RC Lens am Spielgeschehen teilhaben und platzierte nach 20 Minuten einen Kopfball auf’s Tor, der von Keeper Delecroix aber fein pariert wurde. Nur drei Minuten später stand dann aber der Ausgleich an: Filip Markovic (derrrr Serrrrbe #tut) wurde bei einer Ecke sträflich allein gelassen und ließ sich nicht lange bitten. Das war’s dann auch schon in der ersten Halbzeit, mehr passierte nicht mehr. Nach einer guten Stunde brachte eine Ecke die erneute Führung der bretonischen Gäste, wobei auch der Kopfball genau auf den Mann ging und alles andere als unhaltbar war. Immerhin war nun auf dem Platz mehr los, nur gut 5 Minuten später gab es den erneuten Ausgleich für Lens. Ein katastrophaler Ballverlust im Spielaufbau landete bei Markovic, der spielte flach in die Mitte und Kevin Fortune stocherte den Ball im Fallen zum 2:2 ins Netz. Jetzt spielte auf einmal nur noch die Heimmannschaft und hatte noch einige Torchancen, doch leider wurde das Spiel letztlich vom Schiedsrichter entschieden. Der Knabe war sowieso sehr kleinlich und hätte vielleicht lieber Basketball pfeifen sollen und der FC Lorient nutzte dies schon das ganze Spiel über sehr zu seinen Gunsten. Irgendwo lag immer einer rum, oder humpelte demonstrativ mit schmerzverzerrtem Gesicht durch die Gegend. Ziemlich unsympathische Kacktruppe…

Die Krönung der Schiedsrichterleistung gab es aber in der 82. Minute, als der Linksverteidiger von RCL, Hafez, dem Lorient-Angreifer Selemani den Ball vom Fuß spitzelte. Dieser flog über seine eigenen Füße und der Schiri zeigte auf den Punkt. Ungefähr jeder im Stadion hat gesehen, dass das kein Elfmeter war, selbst Proteste aus Lorient hielten sich in Grenzen. Linksaußen Bouanga ließ sich nicht lange bitten und stellte den 2:3-Auswärtssieg sicher. Ein Bonbon hatte sich der Schiedsrichter aber noch aufgehoben. Souleymane Diarra, frisch aus Ungarn (hahaha) ausgeliehen, holte sich die gelb-rote Karte ab und irgendwie ging es dem FC Lorient trotz Führung nicht schnell genug. Bouanga lief hinterher und schubste Diarra von hinten um…und sah nur gelb.

Spiel vorbei, ab zum Auto und weiter nach Mouscron. Dass ich das nicht pünktlich um 18 Uhr schaffen würde, war mir klar, aber bei verfügbaren Karten hätte ich durchaus mal einen Blick riskiert. Leider teilte mir der Ordner am Eingang mit, dass das Spiel ausverkauft sei. Aber immerhin konnte ich belustigt beobachten, dass eine stattliche Anzahl Fans aus Brugge erst weit nach Anpfiff in Mouscron eintraf und sich nun beeilte, sich irgendwie in den Block zu drängeln. Ich war nicht ganz so traurig, denn so hatte ich wenigstens genug Zeit, in Waregem noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Das Regenboogstadion liegt direkt im Stadtzentrum, malerisch im Stadtpark mit Ententeich. Ich wunderte mich nach dem Spaziergang schon mal vorsichtig, dass ich keine Kassenhäuschen sah. Ein angequatschter Ordner erklärte mir dann, dass es keine Tageskarten gäbe (Risikospiel und so), ich es aber mal im Fanshop versuchen sollte. Auch dort die gleiche Aussage – keine Tageskarten, die Typen aus Kortrijk würden mit Bussen geschlossen angekarrt werden, usw… Warum ich denn vor 3 Stunden online noch hätte Karten bestellen können, vermochte die Dame mir dann nicht zu erklären. Und wenn man schon nen extra Artikel auf seine Webseite packt, der sich „Ticketinfos“ nennt, hätte man ja mal schreiben können, dass es keine Tageskassen gibt. Aber das wäre ja am Ende noch professionell…

Die letzte Chance, noch ein Spiel zu sehen, wäre in Brüssel. Union Saint-Gilloise gegen KSV Roseleare, zweite Liga, so richtig schön atze. Nur das Problem an der Sache war, dass Saint-Gilloise normalerweise vor 1.500 Leuten kickt – im Nationalstadion! Fassungsvermögen 50.000 und die Trostlosigkeit dieser Veranstaltung schrie mir quasi entgegen „Tu! Es! Nicht!“ und so fuhr ich dann doch lieber nach Hause. Dass ich in Troyes ein 0:0 vor 10.000 Zuschauern verpasst habe, war irgendwie nur ein schwacher Trost…

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